Der menschliche Körper enthält 4-6 Liter Blut. Zudem beinhaltet er Lymphflüssigkeit, die 600-700 Lymphknoten durchläuft. Die gesamte Flüssigkeit des Körpers fließt durch 400.000-500.000 km Adern. Das bedeutet, dass auf 1 kg Weichteile etwa 7.000 km Adern anfallen. Lediglich 1 Liter Blut wird durch den Pumpvorgang des Herzens in Bewegung gebracht. Der Rest des Blutes zirkuliert im Körper aufgrund der Muskelaktivitäten und der Bewegung der Weichteile.
Heutzutage ist es üblich geworden, dass viele Menschen in gebückter Haltung sitzen, enge Kleidung tragen, sich schlecht ernähren und sich zu wenig bewegen. Dadurch wird unser sensibler Körper geschädigt, was zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führt. Wie empfindlich unser Blutkreislauf ist, veranschaulicht der folgende, kurze Test: Mit einem Finger drückt man leicht auf die Vene ein, die sich an der Hinterseite des Handgelenks befindet. Schnell merkt man, dass der Bluttransport zur Hand hin gestört wird. Dieser Test zeigt in kleinem Maßstab, wie stark der Blutkreislauf des Organismus, selbst durch schwachen Druck, gestört werden kann.
Das Sitzen auf einem Sattelstuhl verringert den Druck auf das Becken, vergrößert den Winkel zwischen den Gliedern und aktiviert die Muskelfunktion, wodurch die Blut und Lymphzirkulation verbessert wird. Die Auswirkung ist in den Bereichen am stärksten, auf welche ein gewöhnlicher Bürostuhl den meisten Druck ausübt, wie auf den Oberschenkeln, dem Gesäß, dem Genitalbereich und dem Rücken. Die Blutzirkulation verbessert sich auch in typischen Spannungsbereichen, wie im Bereich des oberen Rückens.
Auch die unteren Extremitäten profitieren von der reitähnlichen Sitzhaltung, da sich die Winkel in Hüfte und Knien vergrößern, wodurch sich die unteren Extremitäten besser verwenden lassen. Die Gesäßknochen tragen einen Großteil des Körpergewichts, wodurch sich der Druck auf das Gesäß und die Oberschenkel verringert. Der große Gesäßmuskel wird beispielsweise völlig vom Sitzdruck entlastet.
Ein kluger Sitzer wählt weite Hosen oder Röcke und Unterwäsche, die nicht zu eng anliegt. Am besten ist es aber maßangefertigte, lockere Kleidung zu tragen.