Traditionelle Stühle mit einem Winkel von 90 Grad zwischen Hüfte und Knie sorgen dafür, dass Leute krumm sitzen. Auf einem Sattelstuhl, ist die Hüfte aufrecht und die Oberschenkel zeigen aus der Waagerechten betrachtet ca. 45 Grad nach unten. Das Becken neigt sich nach vorne, nicht nach hinten, wie bei traditionellen Stühlen. In anderen Worten befindet sich das Becken auf einem Sattelstuhl quasi in einer stehenden Position, wodurch wir automatisch eine gesunde Rückenhaltung einnehmen. Die Lendenwirbel befinden sich in ihrer natürlichen Position, so dass der untere Rücken die korrekte natürliche Lendenkrümmung bildet. Diese Haltung kann nur durch einen zwei-geteilten Sattelstuhl erzielt werden, welcher nicht den Genitalbereich belastet und eine Neigung des Beckens nach vorne ermöglicht.
Die natürliche Position der Lendenwirbel beugt Verletzungen im Bereich des unteren Rückens vor und kann bereits bestehende Schmerzen verringern. Zudem verbessert sich die Blutzirkulation des unteren Rückens, da die verbesserte Sitzhaltung Verspannungen abbaut und zu einer Aktivierung der Rückenmuskulatur beiträgt.
Die verbesserte Blutzirkulation erhöht zusätzlich den Sauerstoff und Nährstoffgehalt in den Muskeln. Denn ein geringer Sauerstoff und Nährstoffgehalt, verursacht die häufigsten Rückenschmerzen.
Da nur wenig Blut in den Bandscheiben, Gelenkbändern und Lendenwirbeln zirkuliert, ist es notwendig, dass die allgemeine Blutzirkulation im gesamten Bereich aufrecht erhalten wird, damit der untere Rücken ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird und die Abfallstoffe ausgeschwemmt werden. Bei einem gesunden Rücken funktioniert dieser Mechanismus. Da die Arterien des unteren Rückens erstaunlicher Weise recht dünn sind, benötigen die Muskeln genug Blut, um die Rückbildung des Muskelgewebes aufzuhalten.
Beim Sitzen auf einem Sattelstuhl nimmt der gesamt Körper mühelos eine natürliche Haltung ein, wobei die untere Rückenmuskulatur in ständiger Bewegung ist und dabei trainiert wird. Wenn sich der Oberkörper geschehen das Rollen mit dem Stuhl und das Greifen von Materialien absolut mühelos und risikofrei, da sich die Füße stützend auf dem Boden befinden und der Rücken aufgrund der stützenden Füße auch beim Greifen eine gute Haltung einnimmt.
Die korrekte Haltung des unteren Rückens und die effiziente Verwendung der Muskeln verbessern stufenweise die Haltung des ganzen Rückens. Auf Skoliose zurückzuführende Beschwerden werden reduziert und können sogar ganz verschwinden.
Auch auf den Ischiasnerv bezogene Schmerzen werden reduziert, da die Belastung des unteren Rückens abnimmt. Typischerweise reizt und schmerzt der Ischiasnerv, wenn der Nervenkanal aufgrund des Aufeinanderpressens der Bandscheiben verengt wird. Der Nervenkanal kann auch aufgrund der Belastung des unteren Rückens in Kombination mit auftretenden Knochenveränderungen verengt werden.
Der Swing-Mechanismus eines zweigeteilten Sattelstuhls macht es deutlich leichter nach Gegenständen zu greifen. Der Mechanismus erhöht auch die Blut- und Lymphzirkulation und aktiviert die Muskeln im Bereich des unteren Rückens und des Beckens. Durch diesen Mechanismus tendiert der Sitzende dazu unbewusste Bewegungen auszuführen, wenn der Körper nach „Aktivität“ verlangt, wie z.B. mit dem „Swingen“ im Bereich des Beckens, oder Rollen und Greifen nach Gegenständen.